Wisting und der See des Vergessens (Wistings Cold Cases 4): Kriminalroman

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(as of Mar 29,2024 08:21:28 UTC – Details)


William Wisting erhält einen merkwürdigen Brief. Auf dem weißen Blatt steht lediglich die Zahlenfolge »12-1569/99«, die Fallnummer eines Mordes aus dem Jahr 1999. Die 17-jährige Tone verschwand damals auf dem Heimweg von der Arbeit, man fand kurz darauf ihre Leiche, der Täter wurde verurteilt. Scheinbar ein schnell geklärter Mord, der in Vergessenheit geriet, obwohl der Verurteilte stets seine Unschuld beteuerte. Mittlerweile hat er seine Strafe abgesessen. Und ausgerechnet jetzt hält das Verschwinden einer jungen Frau das Land in Atem. Ein Fall mit erschreckenden Parallelen zu Tones Ermordung! Wisting beginnt zu ermitteln, doch nicht jedem gefällt, dass er die Sache neu aufrollt …



Produktbeschreibung des Verlags

Wisting, Krimi, Thriller, Buch, Kriminalroman, NorwegenWisting, Krimi, Thriller, Buch, Kriminalroman, Norwegen

Cold Cases

„Jørn Lier Horsts Bücher gehören zum Besten, was der Skandinavien-Krimi zu bieten hat. Sie sind großartig konzipiert, machen süchtig und haben unvergessliche Charaktere.“ – Yrsa Sigurdardóttir

Ein Ermittler, der niemals aufgibt. Egal, wie kalt die Spuren sind.

Krimis SkandinavienKrimis Skandinavien

Cold Cases – die neue Krimireihe aus Skandinavien

Gegen William Wisting, einen Ermittler der Extraklasse, haben die Täter keine Chance – egal wie lange das Verbrechen her ist.

„In seiner norwegischen Heimat ist der vielfach preisgekrönte Jørn Lier Horst seit vielen Jahren der König der Kriminalromane. Jedes seiner Bücher landet garantiert auf der Bestsellerliste und seine LeserInnen schätzen ihn als Meister des intelligenten Krimis. Aufsehen erregen mit unfassbarer Brutalität und viel Blut? Das hat Jørn Lier Horst gar nicht nötig, denn seine Bücher sind auch ohne Effekthascherei spannend bis zur letzten Seite.

Realistische Ermittlungsarbeit, das ist sein Credo – und er weiß, wovon er schreibt, schließlich war er selbst Kriminalhauptkommissar, bevor er das Schreiben zu seinem Beruf machte. Die besten Geschichten schreibt immer noch das wahre Leben – und von dem lässt sich der Autor inspirieren. “

Regine Schmitt, Lektorin

Wisting und der Tag der Vermissten – Leseprobe

Die drei Pappkartons standen auf dem Boden des Kleiderschranks. Wisting zog den größten heraus, der an einer Ecke eingerissen war, und trug ihn vorsichtig ins Wohnzimmer. Die vier Deckelklappen des Kartons waren ineinandergesteckt. Wisting öffnete ihn und griff nach dem obersten Aktenordner. Er war schwarz und trug einen vergilbten Aufkleber: Katharina Haugen. Nacheinander zog er drei rote Ordner mit den Aufschriften Zeugen, Zeugen II und Zeugen III heraus. Gleich darunter entdeckte er den Ordner, nach dem er gesucht hatte. Dieser trug die Aufschrift Kleivervei. Die Pappkartons enthielten alles, was im Fall Katharina Haugen dokumentiert worden war. Wisting hätte die Dokumente eigentlich nicht mit nach Hause nehmen dürfen, doch andererseits war niemandem damit gedient, wenn sie in einem verschlossenen Archivraum lagen. Auf dem Boden des Kleiderschranks hingegen erinnerten sie ihn jedes Mal an den Fall, wenn er ein frisches Hemd herausnahm.

Er fischte seine Lesebrille aus der Tasche und setzte sich mit dem Ordner auf dem Schoß in einen Sessel. Das letzte Mal hatte er vor einem Jahr einen Blick in die Akten geworfen. Katharina Haugen hatte im Kleivervei gewohnt. Das schlichte Einfamilienhaus war aus verschiedenen Blickwinkeln fotografiert worden. Es war auf allen Seiten von Wald umgeben, und auf einem der Fotos glitzerte im Hintergrund ein See, der Kleivertjern. Das Haus lag auf einer kleinen Anhöhe, etwa hundert Meter von der Straße entfernt. Es war braun mit weißen Fensterrahmen und einer grünen Tür, die Blumenkästen vor den Fenstern waren leer. Beim Durchblättern der Akte kam es Wisting so vor, als bewege er sich in einem Geisterhaus. Katharina Haugen war nicht mehr da, doch auf dem Fußboden des Windfangs standen ihre Schuhe. Graue Joggingschuhe, braune Stiefeletten und Holzschuhe neben den großen Sandalen und Arbeitsstiefeln ihres Mannes. An den Garderobenhaken hingen drei Jacken. Auf der Kommode im Gang lagen ein Kugelschreiber und eine Einkaufsliste, ein ungeöffneter Brief, eine Zeitung, einige Werbebroschüren und ein halb verwelkter Rosenstrauß. Drei Klebezettel hingen am Spiegel über der Kommode: einer mit einem Datum und einer Uhrzeit darauf, ein zweiter mit einem Namen und einer Telefonnummer und ein dritter, auf dem drei Großbuchstaben, vermutlich irgendwelche Initialen, und ein Geldbetrag verzeichnet waren. AML 125 Kr.

Katharinas Koffer lag geöffnet auf dem Bett. Er war gepackt und sah so aus, als hätte sie geplant, lange wegzubleiben: zehn Paar Socken, zehn Unterhosen, fünf BHs, zehn T-Shirts, fünf Hosen, fünf Pullover, fünf Blusen und Trainingszeug. Etwas an dem Inhalt war Wisting immer merkwürdig vorgekommen, ohne dass er es genauer hätte benennen können. Die Auswahl der Kleidung wirkte so unpersönlich, als wäre der Koffer eigentlich von jemand anderem gepackt worden, oder für jemand anderen. Er blätterte weiter. Auf dem Wohnzimmertisch lagen fünf Bücher, die jemand aus dem Regal genommen hatte. Wisting hatte einige davon gelesen: Mengele Zoo, Der Alchimist, Weiße Nigger. Neben den Büchern lag ein Foto, auf dem Katharina Haugen zusammen mit ihrem Mann Martin zu sehen war. Sie umarmten sich und lächelten jemandem zu, vielleicht einem Passanten, den sie gebeten hatten, sie zu fotografieren. Das Foto war aus dem Rahmen genommen worden. Die Aufnahmen aus der Küche waren besonders rätselhaft. Auf der Arbeitsplatte standen ein Teller mit einem Butterbrot und ein Glas Milch. Der Stuhl, auf dem Katharina Haugen immer gesessen hatte, war etwas vorgezogen, auf dem Tisch lagen ein Kugelschreiber und das, was mittlerweile als »Katharina-Code« bezeichnet wurde.

Wisting spähte angestrengt auf den Code. Eine Ansammlung von Zahlen, die über drei senkrechte Linien verteilt waren. Niemand hatte bisher herausfinden können, was das bedeutete. Neben Spezialisten von der Polizei hatten unter anderem Kryptologen vom Militär die mysteriöse Mitteilung untersucht, ohne dass irgendjemand einer Lösung nähergekommen war. Der Code war sogar Experten im Ausland vorgelegt worden, doch auch sie konnten nichts anderes als eine sinnlose Zahlenkombination darin erkennen. Jäh blickte Wisting auf. Seine Tochter Line stand vor ihm. Er hatte nicht gehört, was sie gesagt hatte, ja, er hatte nicht einmal gemerkt, dass sie ins Zimmer getreten war. »Hm?«, murmelte er, nahm die Lesebrille ab und ließ sie an der Schnur um seinen Hals baumeln. Line setzte sich aufs Sofa, nahm ihr Kind auf den Schoß und fing an, der Kleinen Jacke und Schuhe auszuziehen, während sie einen Blick auf den Pappkarton warf. »Ich hatte ganz vergessen, dass morgen der 10. Oktober ist«, wiederholte sie. Wisting legte den Ordner weg, streckte die Hände nach seiner Enkelin aus und hob sie zu sich herüber.

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